Peter von Oertzen

deutscher Politologe und Politiker (Niedersachsen); Kultusminister 1970-1974; Mitglied der SPD 1946-2005, Mgl. des Bundesparteivorstandes 1973-1993; ab 2005 bzw. 2007 Mgl. der WASG bzw. der LINKEN; Veröffentl. u. a.: "Die Aufgabe der Partei"

* 2. September 1924 Frankfurt/Main

† 16. März 2008 Hannover

Herkunft

Peter von Oertzen, ev., war der Sohn des Journalisten und Schriftstellers Friedrich Wilhelm v. Oertzen. Sein Vater, der auch außenpolitischer Redakteur der "Vossischen Zeitung" in Berlin war, gehörte zum Kreis um Hans Zehrer und stand General Schleicher nahe. Mütterlicherseits war O. mit den Bildhauern und Hauptvertretern des Berliner Klassizismus Johann Gottfried Schadow (1764-1850) und Christian Daniel Rauch (1777-1857) verwandt. Er wuchs in einem konservativen Milieu in Berlin auf.

Ausbildung

Nach dem Besuch des Berliner Mommsen-Gymnasiums leistete O. von 1942 bis 1945 Kriegsdienst. Von 1946 an studierte er, u. a. bei Hellmuth Plessner, an der Universität Göttingen Philosophie, Geschichte und Soziologie. Der Kontakt zu dem SPD-Landtagsabgeordneten Erich Gerlach, einem ehemaligen Spanienkämpfer, soll ihn später in Berührung mit marxistischer Gesellschaftsanalyse, vor allem mit den Werken von Karl Korsch und Georg Lukácz gebracht und zur Auseinandersetzung mit den verschiedenen orthodox-dogmatischen Varianten sozialistischer Theorien geführt haben. 1953 promovierte O. mit einer Arbeit über "Die soziale Funktion des staatsrechtlichen Positivismus" zum ...